Sonntag, 9. Juni 2002

Wie komme ich zu meinem Auto?

Den Wunsch, ein klassisches Auto zu fahren, hatte ich schon länger. Seit dem Jahr 1989 bin ich fast jedes Jahr in Südeuropa unterwegs. Speziell in Griechenland, aber auch in Italien waren damals noch viele Autos unterwegs, die bei uns schon lange aus dem Strassenbild verschwunden waren. Waren es in Griechenland vor allem die alten Mercedes-Taxis, die eine gewisse Faszination auf mich ausübten, so waren es in Italien die klassischen italienischen Fahrzeuge. Vom Fiat 500 angefangen bis hinauf zu klassischen Alfas, Ferraris und Maseratis.
Im Mai 1996 unternahmen wir einen Segeltörn nach Griechenland. Wir legten auch in Mykonos an und ich machte mich auf den Weg nach Fotomotiven. Gleich hintern den bekannten Windmühlen lag ein Autowrack im Graben. Es war nur mehr die Karosserie vorhanden und ich konnte den Wagen anfangs nicht zuordnen. Einer aus unserer Segelcrew, selbst ein Fan italienischer Autos erkannte dann den Wagen: ein Fiat 124 Sport Coupe aus den 60er Jahren (oder zumindest das, was noch davon übrig war). Mir gefiel der Wagen vom Design her sehr gut, ich konnte mich dann noch erinnern, dass in meiner Kindheit solche Wagen bei uns in der Gegend fuhren. Durch das nahegelgene Steyr Werk fuhren bei uns sehr viele Leute einen Fiat. Auch unsere ersten Autos waren Fiat: mein Grossvater fuhr eine grüne Fiat 124 Limousine, mein Vater eine Fiat 127 und später einen 132. Ich bin mit diesen Autos aufgewachsen und kenne den geruch eines Fiat, den Sound des Motors seit meiner Kindheit. Aber auch die Probleme: bei unseren Fiats mangelte es immer an Kleinigkeiten: einmal ging der Fensterheber kaputt, ein andermal das Türschloss. Auch der Rost war damals immer ein Thema. 
Im Jahr 2001 kaufte ich mir damals meinen ersten italienischen Wagen: einen Alfa 145. Der Wagen gefiel mir aufgrund seine extravaganten kantigen Form sehr gut. Er war geräumig und lag gut auf der Strasse. Der Sound vom Boxermotor, den der Wagen noch vom Alfasud geerbt hatte, war legendär. Mit dem Wagen unternahm ich einige grosse Touren: Tschechien, Hamburg, Dubrovnik, Italien, Slowakei, Ungarn.
Für einen Fotoauftrag fuhr ich zur im Mai 2002 Mille Miglia nach Italien. Die Fahrzeuge, speziell die alten italienischen Wagen übten noch mehr Faszination auf mich aus und ich begab mich auf die Suche nach einem klassischen Fahrzeug. Meine Suche im Internet brachte unterschieldiche Ergebnisse: teilweise stark übetrteuerte Wagen, Wagen in schlechtem Zustand,....
Es sollte in erster Linie ein alltagstaugliches Fahrzeug sein: ein Vierzylinder, eventuell ein Roadster.